Der Deutsche Filmpreis ist so etwas wie der Oscar von Deutschland – kein Wunder also das bei der Verleihung die Gewinner sich so herzzerreißend freuten, teilweise sogar weinten und das gesamte Publikum mit ihren Dankesreden mitrissen. Aber von Anfang an: Da Teresa noch in New York verweilt, habe ich mir Nina für den Abend geschnappt. Nach dem Styling ging es dann zum Friedrichstadtpalast, wo die goldenen Lolas vergeben wurden.

Wie schon im letzten Jahr, wurde die Verleihung von Barbara Schöneberger moderiert. Und ich muss sagen: Die Frau ist grandios. Ohne Telepromter (wie fast alle anderen), in drei verschiedenen, engen Paillettenkleidern und mit ganz viel Witz verflogen die drei Stunden wie im nu. Aber vielleicht lag es auch an dem emotionalen Gewinnern, die aufsprangen, lachten, weinten und sich so ehrlich freuten, wie ich es selten gesehen habe.

Florian David Fitz dürfte sich gleich zweimal geehrte fühlen, für Vincent will Meer gewann er nicht nur Bester Hauptdarsteller, sondern auch die goldene Lola für den Besten Film. Entzückend waren die Schwestern Nesrin Samdereli und Yasemin Samdereli, die die Einwanderungsgeschichte ihrer Familie für den Film Alamanya aufschrieben und damit das Beste Drehbuch gewannen. Die Beste weibliche Nebenrolle und die Beste Filmmusik gingen an Das Lied in mir - eigentlich nicht verwunderlich, aber man muss bedenken, dass Florian Cossen damit erst seine Filmkarriere beginnt, denn es ist sein Abschlussfilm von der Filmhochschule. Beste Regie und beste Hauptdarstellerin gingen an Tom Tykwers Drei, ein weiterer Abräumer des Abends war Poll, der die Lolas für das Beste Kostümbild, das Beste Szenenbild, die Beste Kamera und die Beste männliche Nebenrolle erhielt.

Allseits präsent an diesem Abend war auch Bernd Eichinger. Ob in Dankesreden oder im Abspann der verstorbenen Filmschaffenden – es wurde deutlich, wie viel Einfluss dieser Mann auf die deutsche Filmszene hatte und vor allem wie viel er fehlt. Vielleicht genau aus diesem Grund verkündete Iris Berben, dass seine Tochter Nina und Frau Katja den Bernd Eichinger-Preis ins Leben gerufen haben, der ab nächstem Jahr an Personen oder Teams mit außerordentlichen Leistungen vergeben wird.

Nach diesen emotionalen Stunden ging es auf die Aftershow Party! Auf drei Etagen präsentierten die Sponsoren alles was das Herz begehrte: Von original Currywurst über Würstchen mit Rote Beete-Schaum bis hin zu Muffins und Frozen Yogurt – hungrig blieb an diesem Abend keiner. Der Champagner floß, an der Telekom – Bar mit einer Theke aus Eis wurden die Cocktails geschüttelt und im Jägermeister-Gläschen fanden sich orange-glühende Eiswürfel, über die sich alle an diesem Abend wunderten. Sängerin Manoo versüßte das Ambiente mit ihrer wunderbaren Stimme, auf der Tanzfläche wurde zu Pharrell Williams und Panjabi MC getanzt und in der Lola-Lounge testete ich wie schwer die goldenen Preise wirklich sind. Bis um 4.30h wurde ausgelassen gefeiert, dann gingen die Lichter an und Vöglein zwitscherten schon auf der Friedrichstraße.

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